THE END
OF PRINT

Wir schrei­ben das Jahr 1995, und The End of Print wird vorausgesagt.

Das Buch, das ich in der Hand hal­te, erin­nert mich an einen der größ­ten Umbrü­che in der Geschich­te der Medi­en: The End of Print von David Carson. Ich schaue damit – wie man so schön sagt – zuver­sicht­lich in die Ver­gan­gen­heit. Denn ich den­ke gern dar­an, wie gran­di­os ich das Mani­fest damals fand. Also damals, als damals noch damals war. Es gab mir die Ener­gie, Wer­bung und Kom­mu­ni­ka­ti­on neu zu erfinden.

Carson hat­te übri­gens nicht das Ende des Drucks vor­her­ge­sagt, son­dern das Ende der Buch­sta­ben, wie wir sie kann­ten. Er brach mit den alten Regeln der Typo­gra­fie und zeig­te, dass Kom­mu­ni­ka­ti­on nicht aus nor­mier­ten Zei­chen besteht, son­dern aus Emo­ti­on und Intuition.

Und jetzt ste­hen wir an der nächs­ten Schwelle.

Wir schrei­ben das Jahr 2025, und ich sage: The End of Web!

Mit den unend­li­chen Mög­lich­kei­ten der KI wird sich Kom­mu­ni­ka­ti­on nicht ein­fach wei­ter­ent­wi­ckeln – sie wird eine völ­lig neue Dimen­si­on bekom­men. Denn was ist das Web heu­te ande­res als eine digi­ta­le Höh­len­wand? Voll von Zei­chen, Codes, Pixeln. Höchs­tens eine moder­ne­re, schnel­le­re Höhlenmalerei.

Aber der Mensch ist nicht für Buch­sta­ben gemacht.

Unse­re Gehir­ne sind für Gesprä­che, Emo­tio­nen, für Mimik, Ges­tik, Ton­fall opti­miert. Schrift ist ein Kom­pro­miss, ein Krück­stock der Evo­lu­ti­on, um Gedan­ken fest­zu­hal­ten. Der Neu­ro­wis­sen­schaft­ler Sta­nis­las Deha­ene beschreibt in Rea­ding in the Brain (2009), dass das Lesen kein natür­li­cher Pro­zess ist. Unser Gehirn nutzt dafür Area­le, die ursprüng­lich für Mus­ter­er­ken­nung gedacht waren – ein Trick, um Buch­sta­ben zu dechif­frie­ren. Aber ech­te Kom­mu­ni­ka­ti­on war nie ein Trick. Sie war immer direkt, unmit­tel­bar, spürbar.

Und genau da geht es hin.

Carson hat damals gezeigt, dass Design sich von rigi­den Struk­tu­ren lösen muss. Jetzt sind wir einen Schritt wei­ter: KI wird nicht nur Design oder Spra­che befrei­en – sie wird Kom­mu­ni­ka­ti­on in ihre ursprüng­lichs­te, maxi­mal mensch­li­che Form zurückführen.

Und viel­leicht ist genau das der Schlüs­sel. Denn wenn wir mit die­sem Blick zurück­schau­en, sehen wir eine Zukunft, die end­lich wie­der das wird, was sie immer sein soll­te: Ech­te, unmit­tel­ba­re Kommunikation.

Von der Höh­len­ma­le­rei über den Buch­druck bis zum Web – das Ende ist nur der Anfang.
The End of Web ist der Beginn ech­ter Kommunikation.

Und damit sind wir bei ser­vus­to­mor­row
Lasst uns eine bes­se­re Zukunft gestal­ten – für Unter­neh­men, die Zukunft aktiv gestal­ten wollen.

Lasst uns spre­chen – ich bin gespannt auf eure Gedanken!

© St. Tho­mas 2025